Stadtführung mit Jörg Simmat

Die eigene Stadt.

Der Stadtführer war Jörg Simmat. Als Schauspieler hatte er eine ausgebildete Stimme, voller Enthusiasmus und sachkundig erzählte er Dinge die einem der über ein halbes Jahrhundert in Plauen gewohnt hat völlig neu waren.
Vor dem alten Rathaus fingen wir an. Dort besichtigen wir nur die Uhr, die gerade viermal schlug und der linke Löwe an der Glocke vorbei haute.

In der Lutherkirche ging es weiter. Durch einen Seiteneingang war sie auch ebenerdig befahrbar.
Dort erfuhren wir Sachen wie, dass sie mit ca. 300 Jahren ziemlich jung war, der Altar aber 300 Jahre älter.
Der stammte nämlich aus der Thomaskirche zu Leipzig. Und war eine Schenkung, denn die Plauener hatten kein Geld und in Leipzig stand so altes Zeugs rum.

Auch dass die Kirche schon mindestens drei Verwendungen hatte, erst als Gottesackerkirche, da hieß sie noch Bartholomäus Kirche.
Als Lazarett weil nach der Völkerschlacht bei Leipzig 300 russische verwundete Soldaten hier einquartiert wurden, von denen auch 200 hier beerdigt wurden.
Als und schließlich als Pfarrkirche der Luthergemeinde in Plauen. und viele Geschichten über die Kirche mehr.

Danach gingen wir zum Nonnenturm, wo wir endlich erfuhren warum er Nonnenturm heißt.
Es war ein Eckturm der alten Stadtmauer, neben dem sich das Kloster der Betienerinnen befand, die in Plauen sehr beliebt waren, weil sie eine Art Pflegedienst ausübten. Und das dadurch Berühmtheit erlangte, dass dort jahrelang eine einzelne Nonne mit lebenslangem Wohnrecht wohnte.

Von da ging es vor McDonalds. Dort erzählte er warum das Rathaus so groß geraten war.
Weil nämlich Plauen um 1900 so viel Geld hatte. Nach1900 gab es in Sachsen drei so bedeutende Städte, nämlich Dresden, Leipzig und Plauen, dass das Rathaus mindestens genau so groß sein musste wie denen ihrs.

Vor dem Cafe Trömel erfuhren wir viel über das alte Trömel am Tunnel. Welches über 1000 Plätze hatte im Krieg fast weggebombt wurde und im dessen Resten die HO dann Verkaufsstellen betrieb. Du da hat unsere Brigitte mal gearbeitet.
Und über den Tunnel selbst, jetzt unter Postplatz bekannt.

Am Märchenbrunnen vom Künstler Peter Luban an dem vom Stadtführer  wir erfuhren, dass die Neideiteln eine Erfindung Plauener Zeitungsmacher war, die zu einem Städtischen Original wurde.
Und da kam dann auch das Kloster ins Spiel. Es war in Dominikanerkloster. Bei den Plauenern waren die Bettelmönche ziemlich unbeliebt. Darum sind die letzten zwölf Brüder auch irgendwann abgezogen.

An der Johanniskirche erfuhren wir dann noch warum sich wohl Sorben, ein slawischer Volksstamm vor ca. eintausend Jahren hier niederließ. Das müssen  ziemlich friedliche Leute gewesen sein und Siedlungsgebiet erlangte man damals nur durch Kämpfe.
Doch hier in der kältesten Gegend wollte keiner Siedeln, da war noch ein Plätzchen frei. Also ließ man sich hier nieder.

Dann liefen wir noch zum Altmarkt und verabschiedeten uns dort.
Man sollte alle paar Jahre einen Stadtrundgang machen um etwas über die eigene Stadt zu erfahren. Am besten mit einem Stadtführer der zu allem eine Geschichte hat.
Ein Stadtrundgang lebt vom Geschichtenerzählen und Herr Simmat ist ein begnadeter Geschichtenerzähler.
Uns hat es sehr gut gefallen.

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