Die Johanniskirche in Plauen ist die evangelische Hauptkirche der Stadt und spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte und Kultur Plauens. Die Weiheurkunde der Vorgängerkirche aus dem Jahr 1122 markiert zugleich die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Plauen.
Historischer Überblick
Die ältesten Teile der heutigen Johanniskirche stammen von einem dreischiffigen Basilikabau, dessen Bau um 1224 begonnen wurde. Ein besonderes Highlight der Kirche ist die Kapelle der Vögte in der Nordostecke, die erstmals 1322 erwähnt wurde. In der Gruft unter dieser Kapelle wurden der Sohn Heinrichs III., des Langen, und seine Frau Agnes von Schwarzburg beigesetzt.
Architektur und Umbauten
Das Gotteshaus mit seinen zwei markanten 52 Meter hohen Türmen hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Brände überstanden und wurde stets wiederaufgebaut. Nach einem dieser Brände wurde die Kirche zur gotischen Hallenkirche umgebaut. Ein weiterer grundlegender Umbau im Jahr 1815 führte zur Entfernung der noch erhaltenen Innenausstattung, wodurch die Kirche heute kaum noch Originalausstattung besitzt.
Wiederaufbau und Sanierungen
Die äußere Form der Johanniskirche wurde 1885/86 erneut verändert, doch diese Änderungen wurden während des Wiederaufbaus der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Kirche zwischen 1951 und 1963 weitgehend zurückgenommen. Eine umfassende Grundsanierung fand von 1991 bis 2002 statt, um die Kirche in ihrem heutigen Glanz erstrahlen zu lassen.
Heutige Ausstattung
Zur heutigen Ausstattung der Johanniskirche gehören ein Altar aus einer Kirche in Neustädtel, eine Kanzel aus der Görlitzer Nikolaikirche sowie verschiedene Skulpturen und Gemälde, die vornehmlich aus dem Bestand des Plauener Vogtlandmuseums stammen. Die Orgel, die 1965 neu gebaut wurde, wurde von 1991 bis 1996 umfassend saniert und trägt zur besonderen Akustik der Kirche bei.
Die Johanniskirche in Plauen ist nicht nur ein Ort der Andacht und des Gebets, sondern auch ein bedeutendes historisches Denkmal, das die wechselvolle Geschichte der Stadt und ihrer Menschen widerspiegelt.