Im Jahre 1889 eröffnete man auf früheren Feldfluren unweit des Friedhofes I einen weiteren Friedhof an der unteren Chamissostraße. Die damals umfangreichen Baumpflanzungen sorgen heute dafür, dass dieser Friedhof zu den dendrologisch reichhaltigsten Anlagen der Stadt Plauen gehört.
Bemerkenswert sind die hier bis heute vorzufindenden schutzwürdigen Grabstätten. Auch dieser Friedhof beherbergt viele letzte Ruheplätze bedeutender Plauener Persönlichkeiten aus Industrie, Forschung und Lehre. Unter Denkmalschutz steht die gesamte Parkanlage einschließlich der Einfriedungsmauer sowie die neogotische Kapelle, bis heute zentraler Ort der Anlage.
Bernhard Weisbach, Landschaftsarchitekt i. R. und bereits bekannt als spiritus rector des historischen Weisbachschen Gartens, entwickelte die Idee zum Baumpark. Der Stadtrat segnete im Dezember 2008 das Vorhaben ab und im selben Monat wurde auf dem ersten verfügbaren Quartier H ein Pagoden-Hartriegel gepflanzt: symbolischer Auftakt für eine bemerkenswerte Entwicklung.
Von jeher war diese Anlage ein Ort der Stille: Über 100 Jahre als Friedhof genutzt, prägt den Raum bis heute eine würdevolle Ruhe. In seiner einmaligen Verbindung vom morbiden Charme des alten Friedhofes und den vielfältigen, teils exotischen GehöIzen und Pflanzungen steht das Arboretum auch für das Zeitlose, für Vergehen und Werden.
Das knapp fünf Hektar große Areal stellt als sogenanntes „Trittsteinbiotop“ ein wichtiges Bindeglied in der städtischen Grünvernetzung dar.
Seine partiellen Gliederungen durch Lindenalleen ermöglichen zahlreiche Darstellungen unterschiedlichster Themen wie zum Beispiel für ,,Gehölze aus Fernost“, für ,,Heimische Gehölze“, einen „Apothekergarten“ oder ein Pinetum (Nadelgehölze).
Von zahlreichen Sitzgelegenheiten aus lassen sich wunderbare Sichtachsen entdecken, Licht und Farben verändern das Arboretum zu jeder Stunde, zu jeder Jahreszeit.
In der Korrespondenz zu den alten Grabstätten – vorwiegend entlang der Einfriedungsmauer – bietet das Arboretum Plauen eine ganz besondere Aura.
So steht dieser Ort für Abschnitte, die endeten und ist doch zugleich Ausgangspunkt für Neues.
Es ist eine stille Metapher für das Hinübergehen, für Leben, Kraft und auch ein Ort der Begegnung. Das Arboretum lebt vom Engagement ganz junger wie älterer Menschen und hat große Bedeutung für wissenschaftliches Arbeiten. Ein Schwerpunkt in der weiteren Entwicklung.
Quelle: Flyer









