Zeitreise durch Plauen – Eine Fotoausstellung im Erdgeschoss

In unserem Erdgeschoss des ASPIDA Pflegecampus Plauen lädt seit einiger Zeit eine faszinierende Ausstellung dazu ein, Plauens Vergangenheit und Gegenwart zu vergleichen. Die Fotos stammen aus der Sammlung Lars Buchmann, präsentert von vierland und präsentieren Vorher-Nachher-Aufnahmen von Plauener Gebäuden – diesmal jedoch in meistens unversehrtem Zustand. Diese Gegenüberstellungen bieten spannende Einblicke in die Entwicklung der Stadt und ihre Architektur.

Das Plauener Krankenhaus um 1905 und heute

Ein Highlight der Ausstellung ist das Plauener Krankenhaus um 1905 im Vergleich zu heute. Während der Neubau fehlt, zeigt sich die Umgebung stark verändert: Die Straßenbahn fährt mittlerweile in einer Kurve zur Knielohstraße, wo früher lediglich ein besserer Feldweg verlief. Ein Gartenzaun grenzte den Bereich ab, und der Alberthain existierte damals noch nicht. Das Foto dokumentiert eine Zeit, als die Straßenbahn in Plauen zwar schon existierte, Reusa aber noch auf den Anschluss warten musste – ein Zustand, der nach Chrieschwitz erst ca.80 Jahre später endete.

Die Bergstraße im Jahr 1938 und Heute

Ein weiteres Bild zeigt die Bergstraße 1938. Auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede gering. Die Ansicht der Straße blieb über die Jahrzehnte nahezu unverändert, was einen besonderen Reiz für Besucher bietet, die den Charme der alten Stadt bewahren wollen.

Unbekannte Ansichten der oberen Bahnhofstraße

Für viele nach dem Krieg Geborene dürfte die Aufnahme der oberen Bahnhofstraße in der Nähe der heutigen Kunstschule ein völliges Neuland sein. Hier, wo heute der markante rote Würfel steht, zeigt das Foto eine vergangene Epoche, die durch Zerstörung und Wandel total aus dem Stadtbild verschwunden ist.

Friedensbrücke und Bärenstein: Vorher und Nachher

Besonders eindrucksvoll sind die Luftaufnahmen der Friedensbrücke in Richtung Bärenstein. Ein Bild zeigt die Brücke vor ihrer Zerstörung, das andere die heutige, wieder aufgebaute Version. Diese Gegenüberstellung verdeutlicht nicht nur die baulichen Veränderungen, sondern auch den unermüdlichen Wiederaufbau-Willen der Plauener.

Die alte Elsterbrücke: Ein Zeugnis der Stadtgeschichte

Ein weiteres historisches Highlight ist die alte Elsterbrücke, die seit Jahrhunderten als wichtiger Zugang zur Stadt diente. Bereits 1224 erstmals erwähnt, wurde sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut und den Bedürfnissen angepasst.
Hier als Besonders die Erweiterung 1894, die den Straßenbahnverkehr ermöglichte, und die Sanierungen 1984 und 2007 prägen ihr heutiges Erscheinungsbild. Heute steht die zweitälteste Steinbogenbrücke Sachsens vor allem Fußgängern zur Verfügung, während die neue Elsterbrücke von 1973 den Verkehr bewältig

Der Obere Bahnhof: Damals ein Verkehrsknotenpunkt

Ein Foto zeigt den Oberen Bahnhof, wie er einst vom Kuntzepark aus zu sehen war. Zu sehen ist der ehemalige Lokschuppen und der Abzweig des Gleises nach Eger. Der Bahnhof, 1848 eingeweiht, war einst ein zentraler Verkehrsknotenpunkt. 1910 passierten ihn etwa vier Millionen Reisende. Nach der kompletten Zerstörung 1945 wurde erst 1973 ein neues Bahnhofsgebäude errichtet, das Plauen ein modernes Aushängeschild bot.

Der Topfmarkt: Vom Glanz vergangener Tage

Abschließend erzählt die Ausstellung auch von einem fast vergessenen Ort – dem Topfmarkt. Im ältesten Teil Plauens gelegen, zeugte er einst von der Bedeutung des Tongeschirrs. Nach den verheerenden Stadtbränden von 1730 und 1732 erhielt der Markt sein charakteristisches Erscheinungsbild, das jedoch 1945 zerstört wurde. Heute erinnert kaum etwas an die einstige Pracht dieses historischen Ortes.

Historische Ansichten von Plauen

Neben den bekannten Orten gibt es in der Ausstellung auch seltene aus anderer Quelle stammende Ansichten zu entdecken. So zeigt ein Kupferstich von ca. 1820 Plauen mit der Johanniskirche und Lutherkirche, damals noch nicht Bartalomäuskirche sondern Gottesackerkapelle außerhalb der damaligen Stadtmauer.
Interessant ist auch das Schießhaus, das ursprünglich tatsächlich für Schießübungen genutzt wurde, wahrscheinlich nicht am Platz des späteren Treffer. Diese Ansichten entführen die Besucher in eine Zeit, als Plauen noch weitgehend unbekanntes Territorium war.

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