Authentisch, persönlich, unvergesslich: Meine Tage als Fremdenführer.

Es gibt Leute, die nicht aus Plauen sind, sondern hierher durch die Umstände des Lebens verschlagen wurden.. Der eine wegen der Arbeit, der andere wegen des Studiums oder der Lehre, und wieder ein anderer vielleicht wegen der Liebe. 

Bei meinem neuen Nachbarn im ASPIDA Pflegecampus ist das nicht anders.
Nur, dass ich in den letzten Tagen etwas Fremdenführer gespielt habe, weil wir beide im Rollstuhl sitzen. Wenn es etwas Anschuborientierung sein soll?
Ich helfe gerne dabei, sich in Plauen zurechtzufinden.

Wenn man als Rollstuhlfahrer in eine andere Stadt kommt und noch aus dem Flachland ist, staunt man schon mal.
Meistens ist man auf Assistenz angewiesen. Denn wer hat schon in so einer Situation das Selbstbewusstsein und fährt alleine los?

Nur, Assistenz ist teuer und rar. Also habe ich mich als Fremdenführer betätigt. Es war ja schönes Wetter und so sind wir losgefahren.
Eigentlich wollten wir an einer organisierten Wanderung des Blinden- und Sehbehindertenverbandes teilnehmen, doch der Schienenersatzverkehr nach Neundorf hat uns dann umgestimmt.

 Also sind wir die Strecke zum Dittrichplatz, dann zum Kopfhaus, auf den Bärenstein und zurück in die Bergstraße gefahren.
Am Tag vorher waren wir im Rathaus, um die Ausstellung “Plauen, 7. Oktober 1989 im Bild der Stasi” zu sehen und haben auch das alte Rathaus von außen besichtigt. ‘
Am dritten Tag waren wir dann kurz auf den Schlossgalerien um die Aussicht zu genießen, bevor wir dann in der Stadtgalerie beim Frisör waren, wo er sich für relativ wenig Geld einen 1A-Haarschnitt besorgte.

Plauen-innenstadt

Insgesamt zeigt sich, dass Menschen aus unterschiedlichen Gründen an neue Orte gelangen, sei es durch berufliche Chancen, Bildungsangebote oder persönliche Beziehungen.
Mein neuer Nachbar im ASPIDA Pflegecampus ist da keine Ausnahme. In den letzten Tagen hatte ich die Möglichkeit, ihn bei seinen ersten Schritten in Plauen zu unterstützen, und es war mir eine Freude, als eine Art Fremdenführer zu agieren.
Gemeinsam im Rollstuhl sitzend, konnten wir nicht nur praktische Tipps austauschen, sondern auch eine wertvolle Gemeinschaft erleben.

Ich lade euch ein, eure Gedanken zu diesem Thema in den Kommentaren zu teilen. Wie habt ihr eure Ankunft an einem neuen Ort erlebt?

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