Eintauchen in die Vergangenheit: Syrauer Drachensagen

Der Hintergrund…

… des neuerlichen Thematisierens von Sagen ist die Tatsache dass die Freunde Plauens ein neues Projekt haben, die Restaurierung der Drachengrotte vom Stadtpark

Im Jahre 1901 wurde sie von einem gemeinnützigen plauener Verein gestiftet und dieses Loch in den Felsen  gesprengt,4900 Mark hat man damals gesammelt, dass war wahnsinnig viel Geld. und auch wir sammeln jetzt Spenden, denn wir wollen, dass der Drachen wieder Wasser speit und nicht nur tröpfelt.:

Spenden an die Freunde Plauens e.V. bitte an:
Sparkasse Vogtland,
DE 42 8705 8000 3180 1209 74

Die nächste Sage habe ich eigentlich für die Romy aufgeschrieben. Nicht weil sie wie der Syrauer Drache ist, obwohl sie aus Syrau stammt. Sie ist höchstens ein verzauberter Nassrasierer.
Und althergebracht ist sie abgeschrieben. So hat sie Ulrich Franke im Lesesaal des Plauner Aboretum erzählt.

  Der Drache vom Syrauer Wald

In alter Zeit, als sich die Häuser Plauens noch hinter engen Stadtmauern drängten, standen auf Syrauer Flur nicht mehr als vier Bauernhöfe.
Dann waren noch ein paar Hütten, in denen das Gesinde wohnte und eine alte Schmiede.
Ringsum das kleine Dorf war Wald. Wollte man von Plauen nach Syrau gelangen, musste man die alte, einzige, enge, in Regenzeiten glitschige Dorfstrasse benutzen. Diese war im Winter zugeschneit. Sie war von mächtigen Bäumen gesäumt, deren mächtige Kronen sich oben schlossen und eine Sicht auf den Himmel verhinderten. 

Hans der Syrauer Schmied war ein geschickter und fleißiger Mensch. Von früh bis spät beschlug er Pferde, schmiedete Wagenreifen und sonstiges Gerät, wie es alltäglich gebraucht wurde.
So hatte er sich in jungen Jahren immerhin mit eigenen Händen einen bescheidenen Wohlstand geschaffen.
Weit und breit war Hans auch bekannt, weil er ein begnadeter Waffenschmied war. Viele Grafen und Ritter aus dem gesamten Vogtland und aus dem Thüringer Land kamen nach Syrau, um von Hans ihre Waffen richten zu lassen. Schon als Hans noch ein Junge war, hatte sich Hans in Elisabeth, die schöne Tochter des Bauern Trampel, verliebt. Seitdem war seine Liebe  von Jahr zu Jahr gewachsen. Manchmal, wenn sie sich zufällig begegneten, blieben sie stehen, sprachen miteinander und neckten sich ein wenig wie das Verliebte tun. Dann war Hans überglücklich, wenn die Sonnenpünktchen in Elisabeths Augen verrieten: Ich liebe dich auch. Die ganze Dorfgemeinschaft freute sich über die beiden jungen, stattlichen Menschen und war sich einig, Hans und Elisabeth sind füreinander geschaffen.
Nur dem Bauer Trampel war Hans als Schwiegersohn nicht willkommen. Hart und ohne Erbarmen, sagte Trampel. Ich will keinen Schmied als Schwiegersohn.

Gerade um diese Zeit herum war es, dass aus dem nahen Wald ein nie gehörtes Getöse erschallte, dass die Vögel in der Luft mit dem Zwitschern aufhörten und die Hunde mit eingezogenem  

 Schwanz in ihren Hütten verschwanden. Den Menschen aber blieb vor Schreck fast das Herz Stehn und niemand traute sich mehr hnter die Bäume.
Der Wald schien bis auf das gelegentlichen Tösen wie ausgestorben. Man sah keinen Hasen mehr, der sich Fluchs aus dem Rübenfeld etwas zupfte.
Man sah keinen Fuchs, der sich aus dem Hühnerstall bediente. Und es waren auch schon lang keine Reisenden nach Syrau gekommen.

Eines nachmittags ritt wie von einer Furie gejagt der Ritter von Falkenstein durchs Dorf, die Augenvon Ŕeìþer und Ross waren weit aufgerissen,  vor lauter Todesangst. Schon von weitem rief er ein Drache, Hilfe ein Drache, er verfolgt mich, er ist mir auf der Spur. Schon  könnten die Leute von Syrau den Kopf des Ungetüms sehen, Leib und Schwanz waren zwischen den Bäumen. Nur am Spreißeln der Bäume, die wie Streichhölzer umknicken, sah man was für riesige Ausmaße der Drachen hatte.

Er brüllte fürchterlich und sein stinkender Atem wehte durchs ganze Dorf. Schon zweimal waren Knechte vermisst worden und man hatte gedacht sie hätten keine Lust zu der harten Feldarbeit und wären abgewandert. Dabei war es so gewesen, dass der Drache erst alle Tiere im Wald gefressen hatte und sich jetzt an die Menschen heran machte. Die Dörfler hatten furchtbare Angst und waren ratlos.

Schließlich meldete sich der Alte Jürgel, ich bin alt und krank und habe nichts richtiges mehr zu erwarten, bevor ich langsam dahin sieche könnt ihr euch denn Drachen vorwerfen, dann ist er gesättigt und ihr könnt in Ruhe beraten was ihr tun wollt. Aber den Jürgel wollte der Drachen nicht. Immer wütender peitschte er den Waldboden, so dass Zweige und Tannenzapfen hoch aufstiegen, er rollte mit seinen gelben blutunterlaufenen Augen und spuckte stinkende Gase ins Dorf. Er wollte keinen, der alt und krank ist,er wollte einen jungen, appetitlichen Menschen als Drachenfutter.
Also ließen die Dorfbewohner das Los entscheiden. Und es fiel auf Elisabet.

Die ganze Nacht weinte sie, doch keiner konnte ihr helfen. Sobald es heller wurde, sollte sie hinaus in den Wald und ihrer grausamen Bestimmung entgegengehen. Am Morgen lauerten alle auf das schreckliche Gebrüll des Untiers. Aber nichts war zu hören. Schließlich wagten sich einige mit bäuerlichen Geräten bewaffnet an den Waldrand. Und dort trauten sie ihren Augen kaum.

Der Drachen lag mit offenen Augen da, in seinem eigenen Blut und seine schauerlichen Glotzaugen waren mit dem Hauch des Todes überzogen. Ohne irgendeinem Menschen etwas zu sagen, hatte sich Hans in der Nacht mit einer scharf geschliffenen Heugabel an das schlafende Untier heran geschlichen und mit einem einzigen, kraftvollen und gut gezielten Schlag niedergestreckt. Im ganzen Dorf herrschte nun helle Freude Hans wurde als Held gefeiert und durfte nun endlich seine Elisabeth heiraten. Und weil sie sich ein Leben lang sehr liebten, hatten sie viele Nachkommen und mancher Syrauer trägt noch heute das Erbe seines mutigen Urahnen in sich.


Aber das ist nur eine wenn auch wie mir Scheint neuere Version

Einige andere Versionen:

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.