Eintauchen in die Vergangenheit: die Drachengrotte, Drachensage von Syrau und die weiße Frau auf der Dobenau

Gemeinsam für den Drachen: Spendenaktion zur Wiederbelebung der Drachengrotte im Stadtpark

Ullrich Franke begrüßte die Anwesenden, die heute sehr zahlreich gekommen waren, mit humoriger Anrede.Der Hintergrund der ganzen Veranstaltung war, dass die Freunde Plauens eine Aufgabe gesucht hatten und da war man auf die Drachengrotte im Stadtpark gekommen.
Im Jahre 1901 wurde sie von einem gemeinnützigen plauener Verein gestiftet und dieses Loch in den Felsen  gesprengt,4900 Mark hat man damals gesammelt, dass war wahnsinnig viel Geld. und auch wir brauchen jetzt Spenden, denn wir wollen, wenn die Stadt da mitspielt, dass der Drachen wieder Wasser speit und nicht nur tröpfelt.

Die Drachengrotte im Stadtpark

wir wollen, dass der Drachen wieder Wasser speit und nicht nur tröpfelt.
freunde-plauens.de

Am 1.September 1901 war dann die Weihe vollzogen in Gedenken an die Lindwurmsage von Kürbitz.  Und auch in Syrau gab es selbstverständlich eine Drachensage und zwar schon 1901
1928 wurde dann die Syrauer Drachenhöhle entdeckt.

Dann übergab er das Wort an Gert Müller, auch bekannt als der Herr der Plauener Unterwelt

Als erstes hat Gert Müller die “Sage von der weißen Frau auf der Dobenau” vorgelesen

Versunken und vergessen  ist die Geschichte der Ritter, die einst auf der Dobenau gehaust haben. 
Zu Liebau am Elsterthale lebten einmal zwei Brüder, stolze, kräftige Herren, wie die heimathlichen Felsen. “Denen mochten die Fichtenwälder, die öden Felsen und die kargen Saatfelder nicht mehr behagt haben, denn sie waren ausgezogen nach ritterlichen Thaten und nach Abenteuern.”

Als sie wiederkamen, mit glänzenden Harnischen und auf weißen Rössl, ließen sie sich auf der Dobenau nieder und brachten eine stolzes, schönes Fräulein mit. Die Fremde hatte Vater und Mutter verlassen und war mit ihnen gezogen. Sie liebte beide Brüder wagleich treu und leidenschaftlich und beide Brüder liebten sie mit gleicher Leidenschaft wieder.
Da aber dieses Verhältnis auf die Dauer nicht bestehen konnte, so baten sie die Dame ihres Herzens wiederholt, sich für einen von ihnen zu entscheiden, der Andere werde dann ausziehen in die Ferne. “Aber sie konnte sich nicht entscheiden.”

Da kam es endlich zwischen den Brüdern zu Eifersucht und Zwietracht, und eines Tages ritten sie von der Dobenau aus auf die Jagd und kamen nicht wieder. Ausgehende Boten brachten die Kunde, dass beide weit oben im Walde Tod lägen, anscheinend von den gegenseitigen Waffen im Zweikampfe gefallen.

Die Fremde wurde noch bleicher als sie war, sie wusste es wohl, dass sie zwei Herzen gebrochen. Sie bestieg ihr Roß und ritt hinaus in den Wald, bis sie die geliebten Leichen fand. Als ob sie noch im Tode sich haßten, lagen sie am Boden mit weggewandten Antlitze; zwischen ihnen stand eine Fichte, an deren Wurzeln sich die Schwerter kreuzten.”

Die Bruderfichte steht noch heute im Wald, in ihrem Wipfel singt kein Vogel und an ihrem Fuße gibt es kein Moos.

Die Ritter wurden in der nahen Kapelle zu Reusa begraben. Das Fräulein aber ging zurück auf die Dobenau.
Sie lebte dort wie eine Nonne in weißen Kleidern, von Wohltun, Reue und Gebet und mit stets verweinten Augen. Bis dass der Tod auch ihre Tränen stillte.


,,Nächtliche Wanderer wollen sie später durch das Thal bis nach Reusa hinauf haben wandeln sehen;…”
“…armen Kindern soll sie dabei häufig ein paar goldene Semmeln geschenkt, junge Leute, die sich im Thale ein Stelldichein geben wollten, durch Zeichen zusammengeführt haben; alte Leute behaupten sogar, daß sie in den unterirdischen Gängen der Dobenau noch reiche Schätze bewache.”

Alle Sagen haben einen gewissen Wahrheitsanspruch, einen wahren Kern.
Gert Müller nahm anhand der Skizze des Grundrisses der Burganlage Liebau und einiger Fotos der Gegend die Sage auseinander, um ihren wahren Kern zu finden

Die Burg Liebau ist die Ruine einer Spornburg auf einem flachen Felssporn am rechten Talhang der Elster. Sie liegt südwestlich des Ortsteils Liebau der Gemeinde Pöhl im Vogtlandkreis in Sachsen und etwa 2 km nördlich der Talsperre Pöhl

Die Fichte

Zur Zeitenwende vor etwa 2.000 Jahren bedeckte die Fichte bereits einen Großteil des heutigen Deutschlands. Im Bereich des heutigen Brandenburgs sowie Polens dominierte die Kiefer, in Gebirgsregionen wie Schwarzwald und Alpen die Fichte, regional auch andere Baumarten wie z. B. Eichenarten

Es gab und gibt ein dickes Buch
“Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andre alte Überlieferungen” im Voigtlande,
Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Voigtländer von
Dr. Joh. Aug. Ernst Köhler.
Leipzig,
Verlag von Fr. Fleischer

Dr. Johann August Ernst Köhler (1829-1903)
Lehrer, Naturforscher und Volkskundler
1878 Gründer des sächsischen Erzgebirgsvereins

Horst Fröhlich (1934-2017)
Volkskundler, Museumsdirektor
…das Werk ist das früheste und bis heute umfangreichste Sammelwerk, eine unentbehrliche Quelle für die Volkskunde des Vogtlandes”

Das Buch enthält 348 Sagen.

Das Schloss Reusa in der Nähe von Plauen im Vogtland geht auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins Mittelalter reicht. Die erste urkundliche Erwähnung von Reusa stammt aus dem Jahr 1319. Zu dieser Zeit wird Reusa als “Ruzowe” in den Schriftstücken genannt, und es ist anzunehmen, dass bereits damals eine befestigte Anlage existierte.

Das Schloss selbst entstand vermutlich im 15. Jahrhundert, als die Adelsfamilie von Reuß die Herrschaft übernahm und das Gut ausbaute. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss mehrfach umgebaut und erweitert, sodass es verschiedene architektonische Stile vereint. Heute ist das Schloß Reusa nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand erhalten, sondern wurde in späteren Jahren umgestaltet. 
Das Anwesen ist ein wichtiges kulturhistorisches Zeugnis der Region und zeugt von der reichen Geschichte des Vogtlands.
(Artikel:ca.1900)

Das Rittergut stand auf dem Grundstück des heutigen Gewerbegebietes.
Unterhalb einer Parkanlage befand sich das Schloss Reusa, das 1918 wegen Baufälligkeit abgetragen wurde.

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