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Lesesaal des Arboretums in Plauen,
Ich war gestern bei einem Vortrag der Historikerin Dr. Katherine Lukat, im Lesesaal des Arboretums in Plauen, der sich mit der Zwangsarbeit in Plauen während des Zweiten Weltkriegs beschäftigt. Hier eine Zusammenfassung des Inhalts:
Begrüßung
Ullrich Franke, der Vorsitzende der Freunde Plauens begrüßte die Anwesenden zu diesem schweren Thema, er kommt nun selbst aus Dresden und musste dann mit Entsetzen oder mit Staunen feststellen, dass sein eigener Großvater, den er nicht gekannt hat, Zwangsarbeiter beaufsichtigt hat. In welcher Funktion weiß er nicht genau.
Er stellte fest: “Es war so, dass wir Wohlstand hatten, der zwar ungleichmäßig verteilt war. Wir hatten Arbeit, wir hatten Aufrüstung, wir hatten Autobahnen und das oft auf dem Rücken von Fremdarbeitern.
Er sprach in seiner Vorrede von dem, was in den letzten Jahren mehr oder weniger aufgearbeitet worden ist, bisher reicht oder nicht, das müssen Wissenschaftler entscheiden und wann es richtig aufgearbeitet wird, das steht auch in Sternen. Weil, es gibt ja so wahnsinnig viel dazu zu forschen.
Es gibt einen Vortrag der Historikerin Dr. Katherine Lukat,
Vielen Dank für die freundliche Einführung, fing sie an.
Ich möchte Ihnen heute die Ergebnisse meiner Forschung zur Zwangsarbeit in Plauen vorstellen. Mein Fokus liegt dabei auf den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter während des Nationalsozialismus.
Ich werde anhand konkreter Beispiele aus Plauen die verschiedenen Gruppen und ihre Bedingungen erläutern. Ausländische Arbeitskräfte aus Westeuropa konnten zunächst relativ frei arbeiten, aber ab 1944 verschlechterten sich ihre Bedingungen drastisch. Kriegsgefangene, insbesondere aus Frankreich und der Sowjetunion, litten unter besonders schlechten Bedingungen. In den Lagern in und um Plauen waren die Zwangsarbeiter extrem harten Arbeiten und drakonischen Strafen ausgesetzt.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde in Deutschland eine Vielzahl an Arbeitskräften benötigt. Alleine im Sommer 1944 waren etwa 5 Millionen Arbeitskräfte in Deutschland im Einsatz. Diese Arbeitsverhältnisse konnten nicht wie üblich beendet werden und die Zwangsarbeiter mussten unter schwierigen Bedingungen arbeiten.
Zwangsarbeit
Es ist wichtig, zwischen deutschen Arbeitskräften und ausländischen Zwangsarbeitern zu unterscheiden. Die Zwangsarbeit unter dem Nationalsozialismus betraf etwa 12 Millionen Menschen, die nach Deutschland verschleppt und ausgebeutet wurden. Dies schloss Häftlinge in Konzentrationslagern und anderen Einrichtungen ein. Insgesamt waren etwa 20 Millionen Menschen von Zwangsarbeit betroffen.
Italienischen Militärinternierten
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den italienischen Militärinternierten, die nach dem Kriegsaustritt Italiens im September 1943 verschleppt und als Verräter schlecht behandelt wurden. Zuvor hatte Deutschland mit Frankreich ein Abkommen, nach dem französische Arbeitskräfte nach Deutschland kamen und unter relativ guten Bedingungen arbeiten sollten. Dies änderte sich jedoch drastisch nach 1943.
Die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter verschlechterten sich im Laufe des Krieges erheblich. Ab 1944 wurden die Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Zwangsarbeiter verschärft, insbesondere für die französischen zivilen Arbeitskräfte. Auch britische und amerikanische Kriegsgefangene, die in Plauen arbeiteten, waren betroffen.
Ostarbeiter
Eine besonders große Gruppe bildeten die sogenannten „Ostarbeiter“, überwiegend aus der Sowjetunion, die unter härtesten Bedingungen arbeiten mussten. Diese Zwangsarbeiter wurden in Außenlagern von Konzentrationslagern wie Flossenbürg eingesetzt, zum Beispiel in Plauen, in der Vomag, Zellwolle und Umgebung, aber auch in der Privatwirtschaft.
Ein großer Teil wurde ganz normal über das Arbeitsamt vermittelt. Das damals an dieser Stelle war, wo ich diese Zeilen hier verfasse.