Gesetzesbrecher in Plauen: Die harten Strafen des 16. Jahrhunderts

Plauener Stadtmodell

Das Plauener Stadtmodell und das Plauen-Buch zum 900-jährigen Jubiläum werfen einen Blick auf das Leben in der Stadt im 15. Jahrhundert.

Nachdem ich das Plauener Stadtmodell betrachtet und einen Blick in das zum 900-jährigen Jubiläum herausgegebene Plauen-Buch geworfen hatte, stellte ich fest, dass das Leben in der Stadt im 15. Jahrhundert ziemlich risikoreich war.
Insbesondere die Strafen spielten eine bedeutende Rolle. Für Diebstahl wurde man damals unter Umständen gehängt, und selbst für Vergehen, die heutzutage kaum Beachtung finden würden, wurden drakonische Strafen verhängt.

Kämmereirechnungen

In den Auszügen aus den Strafgeldregistern des Plauener Rates, die ich in den Kämmereirechnungen von 1638/39 gefunden habe, heißt es beispielsweise, ich zitiere: 5 Gulden 15 Groschen hat Wolff Pfündel, ein Tuchmacher, zur Strafe bezahlt, weil er sich beim unerlaubten Holzsammeln betätigt hat und dafür bestraft worden ist. Wenn diese Gulden Goldgulden waren, würden sie in heutiger Zeit in etwa 100 € entsprechen, kann man die empfindliche Strafe ermessen. Selbst die Weiberleut mussten aufpassen, wie es in einem anderen Eintrag heißt, weil ich zitiere: 3 Gulden 9 Groschen hat Caspar Wiedemanns Weib zur Straff erleget das Sie ezliche loße reden vf dem Rathhauß gethan 2 Gulden 18 Groschen hat Bastel Wiedemanns Weib zur Straf erleget, das Sie sich vf dem Rathhauß gezancket” Zitat Ende.

Wer und Wo?

Das Stadtmodell, das sich auf dem Johanniskirchplatz vor der Johanniskirche befindet, wurde vom Künstler Peter Luban entworfen und gegossen.
Es ist aus Bronze gefertigt und trägt auch eine Brailleschrift-Beschriftung, um auch sehbeeinträchtigten Menschen das Fühlen und Lesen zu ermöglichen.

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