Zeit

Wechselwirkung mit Zeit

Unsere Welt und auch das agieren darin ist nicht einfach, sondern ziemlich komplex.

Alles was wir tun ist von vielerlei Wechselwirkung und Wechselbeziehungen geprägt. Um so mehr Einschränkungen um so komplizierter können Situation werden. 

Bei allen Wechselwirkungen sind die wesentlichsten, die welche eine Beziehung zur Zeit eingehen.
Zeit hat für einen Menschen mit Behinderung eine ganz neue, eine ganz  andere Bedeutung, als für einen gesunden Menschen

Ich werde beschreiben warum es Sinn macht, sich einen Menschen mit Behinderung oft in einer Blase entschleuninigter Zeit vorzustellen. Weil alle Wechselbeziehungen die er eingeht, oft einer Zeitanpassung unterliegen. 

Er braucht dann braucht für  jede Tätigkeit viel mehr Zeit, je nachdem welche Einschränkungen der Mensch hat. (Ich nehm mich als Beispiel) Ich bin an allen Gliedmaßen irgendwo gelähmt. Einmal mehr oder weniger. An der linken Hand am wenigsten. Doch auch da  bemerkt man Defizite.
Doch das hat mit Aufmerksamkeitsschwankungen, verlangsamter Wahrnehmung und optischen Problemen zu tun.

Doch um Defizite als Chancen zu beschreiben muss man die Perspektive wechseln.
Man muss versuchen sich in den Anderen hinein zu versetzen.
Und als erstes muss man prinzipiell akzeptieren, dass jeder Mensch das Recht hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst zu verwirklichen.
Und dazu sollte er auch jede mögliche Unterstützung von Seiten der Gesellschaft erhalten. 

Doch wieder zu mir als Beispiel:

“lustige Krakelei “

Es ist sehr merkwürdig das Phänomen verlangsamte Wahrnehmung jemandem zu beschreiben.  Ich versuche es mal mit dem Schreiben. 

Warum ich fast nicht mit der Hand schreiben kann.

Erst einmal schaue ich nur mit einem Auge, weil ich ja auf dem linken eine Hornhautverletzung habe. Nun sehe ich zweidimensional. Folglich habe ich Schwierigkeiten den Stift da aufzusetzen wo ich will,  Schreiben wir also den Buchstaben M. Also erst kommt ein Aufstrich. Ich habe das obere Ende erreicht meldet mein Rezeptor, das Auge dem Gehirn. Jetzt müsste ich anhalten. Das Gehirn verarbeitet diesen Reiz wegen der verlangsamen Wahrnehmung um Millisekunden zu spät. Das meldet das Auge, das Gehirn sendet den unwillkürlichen Impuls “Gegensteuern”. Also kommt ein Zacken in die Gegenrichtung. Jetzt könnte ich diesen Zacken gleich für den Strich nach unten gleich Ausnutzen. Bevor mein Gehirn jedoch diese Nachricht  verarbeitet hat vergehen wieder Millisekunden usw.

Was dabei herauskommt ist eine lustige Krakelei.

Meine Unterschrift schreibe ich ohne direkt  hinzusehen. Nur den Punkt, an dem ich den Stift ansetze muss ich finden.  

Ein Segen für mich, dass es die moderne Technik gibt. Ich schreibe mit Pad, Handy oder PC. Doch auch das braucht mehr Zeit. 

Da tauchen Probleme auf, an welche manch Anderer nicht denken kann.

Zum Beispiel habe ich beschrieben, dass ich nur mit einem Auge genau sehen kann. Also kann ich auch nur immer in eine Richtung sehen. 

Auf einer PC-Tastatur ist die Taste für die Groß und Kleinschreibung links, die Kontrollleuchte aber rechts und der Monitor ist wieder ganz woanders. Das ist manchmal zum Wahnsinnig werden, wenn man so zwei Zeilen nur GROß GESCHRIEBEN HAT.

Damit will ich Einschränkungen Anderer nicht kleinreden.

Eine Antwort auf „Zeit“

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